Zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Förderung individueller Potenziale von Schüler:innen
Beiträge in Kürze von der Tagung „Vernetzung und Blickpunkt Wissenschaft in der Digitalen Drehtür“ am 09.04.2024
Prof. Dr. Andreas Dengel – Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Andreas Dengel hat bei der Vernetzungstagung die vielfältigen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz und ihre Implementierung im Schulunterricht vorgestellt. Schüler:innen können viel über KI lernen und auch mit ihr lernen. KI liefert Wahrscheinlichkeiten basierend auf den eingegebenen Daten. Neuronale Netze sind ein häufig verwendetes KI-Werkzeug, das Input in Output umwandelt, um wahrscheinliche Ergebnisse zu liefern.
Für eine interessenbasierte, lebenswelt- und begabungsbezogene Bildung sind die 9 W-Fragen der Didaktik (nach Jank & Meyer, 1994) eine Orientierungshilfe. Eine besondere Herangehensweise ist, hierfür die Prinzipien von Ikigai in den Blick zu nehmen: aus der japanischen Methode für ein sinnreiches Leben lassen sich Grundvoraussetzungen ableiten, um die Schüler:innen dabei zu unterstützen, „ihr Ikigai“, also „ihren Grund zu sein“, zu finden und hierin die Entscheidungsbasis für ihr zukünftiges (Arbeits-)Leben zu begründen.
Aus diesen Ansätzen entwickeln wir neue Lernprogramme, die bald von und mit Prof. Dengel auf dem Campus der Digitalen Drehtür angeboten werden: In entsprechenden Einheiten können die vier Grundwerte „Passion“, „Profession“, „Mission“ und „Berufung“ vermittelt werden und zur Selbstreflexion der Schüler:innen beitragen: „Was mache ich gerne?“, „Worin bin ich gut?“, „Was braucht die Welt?“ und „Wofür kann ich bezahlt werden?“. Solch ein „Ikig:AI-Kompass“ unterstützt die Begabungsförderung und bereichert alle Schüler:innen, indem die Berufs- und Studienorientierung mit Selbstfindung und Herzensbildung verbunden würde. Darüber hinaus können in dem ergänzenden Angebot „Digitale Welt“ Phänomene, Gegenstände und Situationen der digitalen vernetzten Welt und der Künstlichen Intelligenz aus technologischer, gesellschaftlich-kultureller und anwendungsbezogener Perspektive behandelt werden. Mit solchen Lernprogrammen wollen wir den Schüler:innen also die Möglichkeit gegeben, „ihr Ikigai“ zu finden und zu lernen, die Chancen der Künstlichen Intelligenz für sich zu nutzen.